Salsa und seine Entstehung

Die Mischung aus hauptsächlich der kubanischen und puertoricanischen Musik wurde etwa in den 60iger Jahren in New York von der Plattenfirma „La Fania“ Salsa getauft. Salsa heisst übersetzt; „Sosse.“ Vielleicht wurde der Begriff „Salsa“ inspiriert von dem kubanischen Lied „Echenle salsita“ (Tut Sosse darauf). Die Musikindustrie brauchte für die weltweite Vermarktung, der aus mehreren Musikstilen neu entstandener Musik, einen Namen. Möglicherweise gibt es deshalb bis heute noch viele Diskussionen über die Bedeutung und die Wurzeln dieser Musik. Die Salsa vereint ausser der kubanischen und puertoricanischen Musik noch die Wurzeln aus Venezuela, Panama, Kolumbien und den nordamerikanischen Jazz, der auch sehr grossen Einfluss nahm. Aus Puerto Rico stammen vor allem die puertoricanische Rumba, die Bomba, die Plena und die Pachanga.

Nach der Revolution von Santo Domingo, die gleichzeitig mit der französischen Revolution 1791 begann, kam die Contradanza einige Jahre danach nach Kuba. Tanzart: Auf einem Quadrat, Reihe oder Kreis fangt man ruhig, dann etwas bewegt auf dem Boden zu klopfen an. 6/8- oder 2/4-Takt.

Als man dem langsamen Teil der Contradanza einen Text hinzufügt wird 1841 wird daraus die „Habanera“.

Die Contradanza bildete die Grundlage für die Danza. Zwei Tanzformen: 1.: Figuren aus der Contradanz, 2.: Erstmals in „sozialer Tanzposition“; geschlossene Tanzhaltung. 6/8-, 2/4-Takt

Der Dazon stellte Miguel Failde mit seiner Band am 1. Januar 1879 vor. Dieser Rhythmus entwickelte sich zu einem nationalen Fieber und ist zum wichtigsten Rhythmus des XX. Jahrhunderts in Kuba geworden. 1910 fand er seine endgültige Form, nämlich durch José Urfé, der „El bombin de Barreto“ komponierte und hier Son-Elemente einfliessen leiss. Tanzart: Zu 2/4-Takt geschlossen tanzen, gerader Oberkörper und wenig Hüftbewegung. Es werden kleinen Schritten auf einem Quadrat getanzt.

Die Charanga ist der Tanz zu dem Dazon, der ein Jahr später von Maria Romero kreiert wurde. Diese Tanzform wurde sehr von der Gesellschaft kritisiert, weil man in geschlossener Tanzhaltung und eng beieinander tanzte. Aber die Tatsache, dass das eines Tages in Kuba akzeptiert wurde, bedeutete den Triumph der kubanischen Tanzart gegenüber der Europäischen.

Der Son stammt vom Osten des Landes, aus dem XIX Jahrhundert. Spanische Gitarre (Tres) und afrokubanische Perkussion werden vereint. Dazu kommen Bongos, Rumbakugeln (Maracas), Klangholzstäbe (Clave) und der Gesang. Als Vater des Sons’s bezeichnete man Benny Moré. Er inspiriert heute noch die Salsa-Musik. Der Son ist in kleinen Gruppen in der Strasse, als auch in grossen Bands zu sehen und hören. Der Son gilt als Mutter der Salsa, sowohl musikalisch wie auch tänzerisch. Die Blüte erlebte der Son um 1920 in Havanna und hält bis heute an. Die Tanzart wurde von den vorherig genannten Tanzarten beeinflusst, aber auch durch die Drehungen und Figuren anderer europäischer und nordamerikanischen Tänzen und bildet Boden für das Casino-Tanzen.

Der Name Casino (60iger Jahre) kam von den Clubs und Sportvereinen, die sogenannten „casinos deportivos“, wo Gruppen spielten und man getanzt hat. Landläufig sagte man in Kuba: “Lass uns Casino-Tanzen gehen.“ Casino-Tanzart: Geschlossene Grundhaltung, getanzt wird hauptsächlich im Uhrzeigersinn und die Figuren sind rund getanzt.

Die Rueda de Casino entstand in den 50iger Jahren und wurde in den 70igern stark weiterentwickelt. Rueda tanzt man paarweise in einem Kreis ab zwei Paaren bis beliebig vielen. In der Rueda gibt es eine Person, die die Kommandos ruft. Diese Person nennt man Cantante (Sänger). Rueda heisst Kreis. In diesem tanzt die Frau bei fast jeder Figur mit dem nächsten Mann weiter. Diese Tanzform gilt bis heute als eine der beliebtesten aus Kuba.

Immigranten aus Puerto Rico und Kuba in New York, waren von dem Jazz so begeistert, dass sie diesen Musikstil in ihren einfliessen liessen. Diese Vermischung aus dem Norden und Süden war neu in den 60iger Jahren. Es entstand der Salsa.

Weitere kubanische Tänze mit grossem Einfluss in der Salsa, in der Musik und Tanzform: Mambo (seit 1938), Cha-cha-cha (1951), Rumba (aus XIX Jahrhundert).